Geld zurückfordern von Online-Casinos in Österreich: Die Fakten
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In Österreich ist das Online-Glücksspiel streng reguliert und unterliegt einem staatlichen Monopol. Die Österreichische Lotterien GmbH verfügt über die einzige Konzession für Online-Casinos und betreibt die Plattform win2day – das einzige Online-Casino, das in Österreich legal betrieben wird. Alle anderen Online-Casino-Anbieter gelten per Glücksspielgesetz als illegal. In diesem Beitrag findest du alle wichtigen Fakten dazu, wenn du in Österreich von einem Online-Casino Geld zurück verlangen willst.
Das Gesetz in Österreich ist bei Online-Casinos eindeutig
§ 3 des österreichischen Glücksspielgesetzes besagt: „Das Recht zur Durchführung von Glücksspielen ist, soweit in diesem Bundesgesetz nicht anderes bestimmt wird, dem Bund vorbehalten (Glücksspielmonopol).“ Wer also ohne gültige österreichische Konzession Online-Glücksspiele anbietet, verstößt gegen das Gesetz.
Trotzdem sind zahlreiche ausländische Online-Casinos wie bwin, Mr Green oder bet365 für österreichische Spieler:innen zugänglich. Diese Anbieter besitzen oft Lizenzen aus anderen EU-Ländern wie zum Beispiel Malta. Allerdings erkennt Österreich diese Lizenzen nicht an, was auch nicht gegen EU-Recht verstößt und durch den Obersten Gerichtshof (OGH) in mehreren Urteilen als rechtmäßig erkannt wurde.
Spieler:innen können von illegalen Online-Casino in Österreich Geld zurückfordern
Für Spieler:innen bedeutet das: Verluste, die bei illegalen Online-Casinos in Österreich entstanden sind, können unter bestimmten Voraussetzungen zurückgefordert werden. Da Verträge mit diesen nicht lizenzierten Online-Casinos als nichtig gelten, besteht die Möglichkeit, längst verloren geglaubte Beträge zivilrechtlich einzuklagen.
Wichtig in diesem Zusammenhang: Wie der OGH klarstellte, sind Verluste aus Sportwetten von Rückforderungen in der Regel ausgeschlossen. Denn Sportwetten gelten nicht als Glücksspiel im Sinne des österreichischen Glücksspielgesetzes.
Doch welche Voraussetzungen müssen konkret erfüllt werden, damit man in Österreich von einem Online-Casino sein Geld zurückfordern kann?
Vom Online-Casino Geld zurückfordern: Darauf kommt es an
Grundsätzlich lassen sich Verluste bei verschiedenen in Online-Casinos verfügbaren Spielen wie zum Beispiel Slots, Poker, Blackjack und Roulette zurückfordern. Jedoch gilt das nur für die tatsächlich gemachten Verluste. Jegliche von den Spieler:innen gemachten Gewinne zählen nicht dazu. Darüber hinaus müssen die Spieler:innen einen Gesamtverlust erzielt haben. Wer also mit nach dem Spielen in einem Online-Casino mit einem Plus ausgestiegen ist, kann nichts zurückfordern.
Die Verjährungsfrist ist großzügig ausgelegt. Verluste der letzten 30 Jahren können zurückgefordert werden. Wichtig: Es gibt eine grundlegende Voraussetzung dafür, dass man in Österreich vom Online-Casino Geld zurückverlangen kann. Die betroffenen Spieler:innen müssen während der Teilnahme am Online-Glückspiel ihren gewöhnlichen Aufenthalt (Wohnsitz) in Österreich gehabt haben. Weiters können nur die Verluste zurückgefordert werden, welche der Spieler bei seiner Spieltätigkeit in Österreich erlitten hat. Auslandsverluste können hingegen nicht zurückgefordert werden.
Wie lange es dauert, bis man sein Geld schließlich zurückerhält, ist von Verfahren zu Verfahren unterschiedlich. Auch können die Prozesskosten mitunter hoch sein, so dass die Betroffenen die Unterstützung von Prozessfinanzierern benötigen oder mit dem Anwalt ein Erfolgshonorar vereinbaren.
Zusammenfassend gilt also, dass Online-Casinos in Österreich nur dann legal sind, wenn sie über eine entsprechende Konzession verfügen. Spieler:innen, die bei nicht-lizenzierten Online-Casinos Geld verloren haben, können dieses unter bestimmten Bedingungen zurückfordern.
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